Steckst du gerade auch etwas in einer Art „Winterdepression“? Yoga kann dir da wirklich helfen, es führt dich nämlich direkt zum Licht. Eine sehr bemerkenswerte Wirkung von Yoga ist eine Art „Ebenenwechsel“ der inneren Stimmung, also der Helligkeit in dir und dem dominierenden Hintergrundgefühl im Alltag. Die meisten Menschen fühlen sich nach dem Yoga viel besser als vorher. Yoga bringt dir nämlich den Himmel auf die Erde und hilft dir raus aus der Hölle. Den Himmel und die Hölle gibt es tatsächlich auch für die indischen Yogis…
Himmel und Hölle
Die altindischen Veden teilen das Universum in „Lokas“ und „Talas“ , in sogenannte „Himmel“ und „Höllen“, auf. Diese spiegeln im Grunde unsere tieferen Befindlichkeiten wieder.
Das „Shrimad-Bhagavatam“ beschreibt die Erde, bzw. unseren gesamten Kosmos, als die dichteste Form der Schöpfung, als den Mittelpunkt von 14 Welten bzw. Schöpfungsebenen, die alle gleichzeitig am selben Ort aber in verschiedenen Dimensionen existieren. Es gibt 7 „himmlische“ Welten, die Lokas, und 7 „höllische“ Welten, die Talas, die sich jeweils auf der selben Dichte gegenüber stehen. Wir befinden uns leider nicht im 7. Himmel, der ist nämlich der göttlichen Ebene am nächsten. Wir befinden uns auf der dichtesten materiellen Ebene, die allerdings auch ihre Vorteile hat und auf der wir uns direkt transzendieren können, anstatt wieder den Weg der Verfeinstofflichung zurück gehen zu müssen. Der Weg zur Quelle führt direkt durch das Leben hindurch.
Ich möchte hier betonen, dass die christlichen Bezeichnungen „Himmel und Hölle“ nicht ganz die Bedeutungen der indischen Bezeichnungen treffen, dennoch möchte ich sie als Wegweiser verwenden, um auf den Kern der Wahrheit zu deuten. Zudem bin ich der Überzeugung, dass wir uns Himmel oder Hölle selbst kreieren und die Nach-Außen-Projezierung uns vor allem hilft, unsere inneren Welten klarer zu erkennen. Innen wie Außen, im Kleinen wie im Großen, Mikrokosmos wie Makrokosmos – also ganz die tantrische, alles verbindende Sichtweise.
Am einfachsten zu Erkennen ist das Thema „Himmel und Hölle“ wohl an depressiven Zuständen. Wenn unsere Stimmung recht dunkel, schwer, negativ, „runterziehend“ ist (für die fortgeschrittenen Yogis unter euch: wenn tamas-guna vorherrscht), dann ist es wohl offensichtlich, dass wir uns gerade weniger in einer lichtvollen Welt der Lokas (Himmel) befinden, sondern eher im Einflussbereich der lichtabgewandten Talas (Hölle) stehen. Dies muss sich noch gar nicht nach „Hölle“ anfühlen (was es aber bei extremeren Schwingungen durchaus kann), ist vielleicht noch in einem harmlosen Zwischenbereich, macht uns aber eher leer und unglücklich anstatt erfüllt und frei. Wenn wir dann nicht nur das Licht verloren haben, sondern es nicht einmal mehr erkennen, verstricken wir uns ganz in die Irrungen und Wirrungen des rein materialistischen Lebens oder versinken immer mehr in die dunklen Dimensionen des Lebens.
Finde das Licht in dir!
In diesem Zustand ist es nun essenziell für unsere Entwicklung, dass wir das Licht in uns wieder finden. Dann können wir es auch im Außen immer öfter erkennen. Wie du das Licht in dir findest? Durch Liebe (wie wäre es, dich tiefer auf deine liebsten Menschen einzulassen?). Durch Yoga, Mantrasingen und Meditation. Durch Fühlen und durch Tanzen. Durch bewusste Naturerfahrungen und einfaches Sein. Indem du innehältst und dich mit deinem wahren Wesen verbindest.
Ganz tief in dir drinnen bist du nämlich immer und zu jeder Zeit sat-chit-ananda:
Wahrhaftiges Sein, reines Bewusstsein und voller Glückseligkeit.
Ein schönes Mantra, um dich daran zu erinnern:
Om Namah Shivaya Gurave
Ich verneige mich vor dem Göttlichen in mir, das mein wahrer Lehrer ist.
Satchitananda Murtaye
Diese innere Essenz ist Wahrheit, Bewusstsein und Glückseligkeit,
Nishprapanchaya Shantaya
Immer da und erfüllt von Frieden,
Niralambaya Tejase
Vollkommen frei und einem überirdischen Glanz erstrahlend.
Om
Die mehr oder weniger phänomenale Erfahrung vieler Yogapraktizierender ist ein einfacher „Quantensprung“ von einer Dimension in eine andere. So geschieht es häufig, das die Welt nach einer tiefen (kurzen oder langen) Yogapraxis vollkommen anders aussieht. Wenn vorher noch alles negativ, schwerfällig, trüb und unfreundlich wirkte, kann danach genau die selbe Umwelt ganz positiv, leicht und freundlich wirken.
Der Weg von der Dunkelheit zum Licht
Wenn du dich ganz auf deine Yogapraxis einlässt (welche Art von Yoga auch immer), egal aus welchem Alltagsstress du gerade kommst, du wirst überaus reich beschenkt durch mehr Licht in deinem Inneren und durch ein sehr friedvolles Grundgefühl. Wer muss sich da noch disziplinieren? Vergiss Disziplin, genieße einfach dich selbst und öffne dein Herz durch Yoga.
Du praktizierst schon Yoga, wenn du nur deinem Atem lauschst.
Freies Tanzen wirkt auch Wunder! Tanze deine Dunkelheit, tanze deinen Schmerz, tanze deine Trauer und tanze deine Liebe – alles was immer gerade getanzt werden möchte. Töne dabei, lass einfach alles raus!
Wenn du dich dem was du tust wirklich hingibst, kannst du das Licht im Mikrokosmos wie im Makrokosmos erkennen. Auch die Hingabe an etwas Höheres (geistige Welt, Gottt, …) kann dir dabei ungemein helfen.
Hingabe heisst: Kein Widerstand gegen das, was ist und vor allem keine Bewertungen! Widerstand beginnt in deinem Kopf und in den Prägungen deiner Gedankenmuster. Sei achtsam und glaube nicht jeden deiner Gedanken.
Vielleicht hast du anfangs nur selten Einblicke in die Wahrheit des ewigen Moments, aber wenn du dich dem Leben öffnest, so wie es durch deinen Körper fliesst, wirst du diese Seligkeit immer öfter erleben.
Schritt für Schritt erhellen und befreien wir alles Dunkle in uns und um uns herum, allerdings nicht unbedingt in einer linearen Abfolge, sondern spiralförmig. Immer wieder müssen wir uns mit den dunklen Aspekten in uns auseinandersetzen, bis wir sie erhellt haben. Das ist das Leben. Immer wieder fühlt es sich an, als pendeln wir vom Licht zum Schatten und wieder zurück. Bis uns dieses Licht eines Tages permanent durchdringt (vielleicht nicht unbedingt in diesem Leben, aber irgendwann ganz sicher).
Vergiss nie:
Egal wie dunkel es gerade ist – die Sonne ist immer da. Vielleicht kannst du sie gerade nicht sehen, aber sie ist immer da. Auf die Nacht folgt immer der Tag.
Hier ist noch ein wunderbares Mantra, ein Gebet, das dir auf dem Weg hilft:
Om
Asatoma Sat Gamayah
Tamasoma Jyotir Gamayah
Mrtyorma Amritam Gamayah
Om
Führe mich von der Unwahrheit zur Wahrheit
Führe mich von der Dunkelheit zum Licht
Führe mich von der Sterblichkeit zur Ewigkeit
Du hast auch die Möglichkeit, dich mit dieser Tiefenentspannung ins Licht zu katapultieren.
Möge das Licht mit dir sein!
Namasté!