Nicht nur in Zeiten von Corona, aber jetzt erst recht!

In Zeiten der Wandlung, in denen gewohnte Sicherheiten keinen Bestand mehr haben, werden wir vom Leben herausgefordert, Wege zu finden, uns zu zentrieren. Es zeigt sich deutlicher, ob wir stabil und gut geerdet in uns selbst ruhen oder ob wir uns in Gedankengebilden verirren und den Boden unter den Füßen verlieren. Ängste in jeder Richtung verstärken die mangelnde Erdung und das „Abheben“. Ob diese Ängste sich nun in der Angst vor „dem Bösen“, geheimen Mächten oder der Angst vor einer Krankheit zeigen, ist im Grunde kein großer Unterschied. Sie müssen klar angeschaut und auch gefühlt werden, damit sie uns nicht beherrschen und uns nicht immer tiefer in unheilvolle Gedankenkonstrukte hineinziehen.

Herausforderungen offen begegnen

Wenn uns alle äußeren Sicherheiten entzogen werden, hilft uns nur noch ein tief gegründetes Urvertrauen ins Leben, das uns eine innere Sicherheit gibt und uns auf das Wesentliche konzentrieren lässt. Dieses Urvertrauen finden wir durch unser Wurzelchakra, denn mit dem energetischen Zugang zur Erdkraft begreifen wir, wie wir in jedem Moment genährt und gestärkt werden. Zudem ist es in Zeiten wie diesen geradezu unerlässlich, den Geist zu weiten, um wahrzunehmen, was möglich ist. Wer nur das sieht, was nicht möglich ist, verharrt in seiner eigenen Düsternis. Tägliche Achtsamkeitsmeditation hilft uns wunderbar, die Unterscheidungksraft zu stärken und uns nicht von unseren eigenen Gedanken begrenzen zu lassen.

Die sich stetig wandelnden Zeiten und Gegebenheiten fordern uns schon immer heraus, mit Flexibilität und Anpassungsfähigkeit durchs Leben zu fließen. Evolution lässt keine Starrheit zu. Wer am Alten und Vergänglichen anhaftet, erfährt Leiden. Wer aber seinen Geist befreit, sich dem Hier und Jetzt hingibt und die menschliche Kreativität nutzt, kann über sich selbst hinauswachsen und in vielerlei Möglichkeiten seine Erfüllung finden. Lösungen können nur gefunden werden, wenn wir das Alte und unsere Vorstellung von dem, wie etwas zu sein hat, loslassen. Anstatt Widerstand braucht es Hingabe an den gegenwärtigen Moment, so wie er ist. Es braucht ein widerstandsloses Einlassen auf das Nicht-Wissen. In diesem Moment dürfen wir mutig alles fühlen und mit klarem Geist wahrnehmen. Unsere Ängste sollten wir nicht ins unbewusste Verdrängen, wo sie ihr Unwesen treiben und uns zu allerlei kontraproduktiven Handlungen verleiten.

 

Das Wurzelchakra stärken

Die aktuellen Probleme der Welt betreffen sehr stark unsere unteren Chakren und bieten damit auch ein großes Heilungspotential in diesen Bereichen. Das Muladhara Chakra ist unsere Basis, um uns höher und weiter zu entwickeln und nach und nach auch die anderen Chakren zu stärken. Ein schwaches Wurzelchakra lässt schnell ein Gefühl der Bedrohung unserer Sicherheit entstehen, vor allem wenn die Erfüllung unserer Grundbedürfnisse von außen erschwert wird. Dann liegt es umso mehr an uns selbst, Lösungen zu finden, um wieder in unsere Kraft zu kommen. Statt einer bequemen Opferhaltung ist Eigenverantwortung gefragt. Ein aktives Wurzelchakra gibt uns die Sicherheit und Stabilität, die wir dafür brauchen und hilft uns, ein ungetrübtes Urvertrauen ins Leben zu entwickeln. Durch die energetische Verbindung zur Erdenergie bekommen wir Zugang zu einer Kraft, die uns auch in schwierigen Zeiten in unsere Mitte finden lässt. Gleichzeitig ist es das Kronenchakra als Komplementärchakra zum Wurzelchakra, das uns die Verbindung zum göttlichen großen Ganzen spüren, uns selbst als göttliche Wesen erkennen und die Hoffnung in uns keimen oder gar erblühen lässt. Die bewusste Anbindung an den Energiestrom zwischen Himmel und Erde durch das 1. und 7. Chakra (und durch den Zentralkanal Sushumna) gibt uns eine innere Sicherheit, die uns ermöglicht, uns frei und kreativ entfalten zu können.

Die Basis des Wurzelchakras ist hierbei essenziell, denn ohne sie können wir uns sehr leicht in surrealen und abstrakten geistigen Welten verlieren, die keinen Bezug mehr zur Realität auf der Erde haben. Gerade in der spirituellen Szene besteht die Gefahr, die Komplexität der Welt zu verleugnen und die Wahrheit lieber in subjektiven geistigen Welten zu finden bzw. finden zu lassen. Die persönliche Innenschau ist sehr wichtig, aber immer auch durch die eigenen Konditionierungen und Sichtweisen gefärbt. Krisen wie die Corona-Krise bringen die bereits veranlagten Probleme und Herausforderungen verstärkt zum Vorschein. Einfache Lösungen werden gesucht und gerne angenommen, denn das Annehmen des Nichtwissens kann zutiefst verunsichern. Das Annehmen dieser Unsicherheit, zeugt im Grunde von einer Stärke, die wir mithilfe des Wurzelchakras aufbauen können. Vor dieser Unsicherheit zu flüchten, führt uns immer mehr in die Angst und weg von der Erdung und oft auch in die Besserwisserei. In der Yoga-Szene ist die Arroganz, besser oder weiter zu sein als jemand anderes, weit verbreitet. Ebenso die Überzeugung, dass man selbst die Wahrheit sieht und die anderen nicht, denn man hat schließlich eine übergeordnete Sichtweise und Weltanschauung. Diese Abtrennung und Überheblichkeit ist im Grunde gänzlich unyogisch und eine große Gefahr. Allerdings ist es ein typisches Guru-Verhalten, das bei vielen Yogi*nis anzutreffen sehen ist. Warum spirituelle Entwicklung und das Eintauchen in die geistige Welt unbedingt eine gute Erdung braucht, erfährst du in diesem Artikel.

 

Verbundenheit und Abgrenzung

Ein gut geerdetes spirituelles Leben lässt uns aus der Verbundenheit heraus handeln, zieht aber auch klare Grenzen. Verbundenheit entsteht dadurch, dass wir andere Menschen empathisch wahrnehmen, ohne uns über sie zu stellen und ohne sie von unserer Meinung oder Weltanschauung überzeugen zu wollen. Wir können sie inspirieren, aber wir sollten ihnen nicht unseren eigenen Weg oder unsere Meinung „aufdrücken“. Jeder Mensch hat seinen ganz individuellen Pfad und wir sollten diesen grundsätzlich respektieren, solange er niemandem schadet. Nur so können wir andere Menschen innerlich tief berühren und inspirieren. Das bedeutet nicht, dass wir für unseren eigenen Standpunkt nicht Position beziehen sollten. Immer mit der Offenheit, unseren Standpunkt auch zu verändern. Denn es ist eben nur der Punkt, an dem wir gerade in unserer Entwicklung stehen. Wenn aber Menschen selbst intolerant, faschistisch oder fundamentalistisch sind, erfordert es eine stabilisierende Abgrenzung. Diskussionen mit denjenigen, die schon eine festgefahrene Meinung haben, stärken nur deren Position. Sehr gut erklärt dieses Thema Gitta Peyn von Formwelt in diesem Video. Wir können uns zwar auf der Herzebene und spirituell verbunden fühlen, müssen uns aber auf der Ebene der Gedanken und Handlungen klar abgrenzen. Deswegen braucht Herzöffnung immer auch eine stabilisierende Erdung.

 

Spirituelle Erdung

Jede spirituelle Erfahrung braucht eine Verwurzelung im Leben auf der Erde, um wirklich nachhaltig und wahrhaftig zu sein. Erdung und Klarheit sind die Basis für die spirituelle Entwicklung, damit wir gut verbunden mit Himmel und Erde unsere Herzen öffnen und das Licht in die Welt scheinen lassen können. Spirituelle Erfahrungen sind nicht viel wert, wenn wir dabei den Boden unter den Füßen verlieren und immer mehr abheben.  Ein befreites und erfülltes Leben ist die Frucht aus hingebungsvollem Spüren und Fühlen, Loslassen und Entlasten und einem Handeln aus dem Herzen heraus in Verbindung mit einem klaren und weisen Verstand. Sobald wir merken, dass wir uns unsicher oder als Opfer fühlen, sollten wir einen Schritt zurück treten, uns mit Selbstmitgefühl anstatt Selbstmitleid begegnen und uns innerlich zentrieren und erden. Denn sonst können reaktivierte alte Schmerzerfahrungen die Oberhand über unser Bewusstsein gewinnen und uns in eine destruktive Richtung lenken.

 

Erdkraft

Es gilt also, auf unsere Erdung zu achten und einen gut geerdeten Yoga zu praktizieren, einen Yoga der uns immer tiefer in den Körper hineinspüren und größere Zusammenhänge erleben lässt. Das Hineinentspannen in die Erde gibt uns Kraft, Stabilität, Sicherheit – und einen Shakti-Energiefluss, der uns wunderbar durchs Leben tragen kann. Dem Beckenboden kommt hier eine besondere Bedeutung zu, denn der Beckenboden als physische Entsprechung des Muladhara Chakras, ist unser Tor zur Erdkraft und in diesem physischen Bereich zeigt sich in jedem Moment, ob wir energetisch in unserer Mitte ruhen und verwurzelt sind, oder nicht. Es ist sehr schade, dass die meisten Menschen und selbst viele Yogi*nis eine unzureichende Verbindung zu ihrem Schatz im Becken haben. Immer wieder bestätigen mir meine Teilnehmerinnen, dass die Bedeutung des Beckenbodens einen wichtigen Platz in jeder Yoga-Ausbildung einnehmen sollte. Leider wird er von den meisten Ausbilder*innen vernachlässigt, obwohl seine Bedeutung für den Yoga und für das ganze menschliche Leben herausragend ist.

 

Beckenboden-Yoga

Im Beckenboden-Yoga legen wir unseren Fokus auf die Beckenboden-Achtsamkeit und das freie Fließenlassen der Shakti-Energie in unserem ganzen Körper, sowie einem zentrierenden Asana-Alignment. Anders als im herkömmlichen Beckenbodentraining arbeiten wir zunächst viel an der Entspannung des Beckenbodens. Nur aus der Entspannung heraus finden wir in die Kraft. Der Beckenboden braucht vor allem Flexibilität und Lebendigkeit. Die Auswirkungen sowohl auf die Yogapraxis als auch auf das ganze Leben sind dabei immens und vielfältig. Viele Ausbildungsteilnehmerinnen berichten von starken positiven Veränderungen in ihrem Leben und mehr Stabilität und Vertrauen auf ihrem ureigenen Weg. So hat der Beckenboden sogar einen großen Coaching-Aspekt, der uns hilft, in unsere Kraft zu kommen und in eine Liebesbeziehung mit dem Leben zu finden. Die Verbindung mit unserem Beckenboden kann uns den Weg ebenso zeigen, wie der Atem, der auch nur mit einem entspannten Beckenboden frei fließen kann (siehe den Artikel „Die Bedeutung des Beckenbodens für die Atmung“). Beckenboden-Yoga ist ein spiritueller und geerdeter Weg, der uns hilft, auch in unsicheren Zeiten gut durchs Leben und den Alltag zu fließen. Es ist so wichtig, dass das Wissen darum sich verbreitet und viele neu ausgebildete Beckenboden-Yoga-Lehrerinnen diese Methode weitergeben. Stabilität, Flexibilität und die Verbindung zu Mutter Erde wird mehr gebraucht denn je.

Eine grundlegende Übung, die dir in diesen herausfordernden Zeiten des Wandels helfen kann, ist die Beckenboden-Meditation. Täglich ausgeführt, am besten in Kombination mit Beckenboden-Yoga, wird sie dich zu mehr Zentrierung, Stabilität und Erdverbundenheit führen.

Beckenboden-Meditation

        • Nimm einen aufrechten Sitz ein. Achte besonders darauf, dass dein Becken optimal aufgerichtet ist. Setze dich also auf den höchsten Punkt deiner Sitzhöcker oder ein wenig davor.
        • Lass dein Steißbein tief in die Erde sinken, so als würdest du dich damit im Erdmittelpunkt verwurzeln wollen.
        • Lass die Schwerkraft auf deinen Beckenraum wirken. Entspanne dich in den Raum deines Beckenbodens zwischen deinen Sitzbeinhöckern hinein. Deine Sitzhöcker tragen dich, dazwischen darfst du ganz loslassen.
        • Lass den Atem für eine Weile entspannt in diesen Bereich strömen. Entspanne dafür deinen Bauchraum und gib deinen Beckenraum vertrauensvoll an die Schwerkraft der Erde ab.
        • Lass den Bereich deiner Aufmerksamkeit kleiner werden und spüre in deinen Damm (der Bereich zwischen Anus und Vagina/ Peniswurzel) hinein. Fokussiere all deine Aufmerksamkeit auf diesen Dammpunkt, an dem sich dein Wurzelchakra zur Erde hin öffnet.

Viele weitere Meditationen (und diese hier auch als geführte Audiodatei), Inspirationen und Übungen findest du in meinem Onlinekurs „Mit Beckenboden-Yoga zu mehr Urvertrauen“.

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