In unserer schnelllebigen Zeit ist der Yogaunterricht wie eine Oase der Ruhe und Erholung, in der du zu dir selbst finden und neue Kraft schöpfen kannst. Damit dies auch auf die nachhaltigste Art und Weise geschieht, möchte ich dir heute ein paar Grundsätze des achtsamen Übens vermitteln.

Was bedeutet eigentlich Hatha-Yoga?

Hatha-Yoga ist ein tantrischer Übungsweg, der den Körper und die Polaritäten miteinbezieht. „Ha“ bedeutet „Sonne“ und „Tha“ bedeutet „Mond“.  In jedem Menschen wirken diese Pole von Sonne und Mond, von Yang und Yin. Wir haben unsere Sonnen-Seite und unsere Mond-Seite. Auch unsere Gehirnhälften werden mit diesen Seiten assoziiert. Die rechte, intuitive und „weibliche“ Gehirnhälfte entspricht dem Mond, die linke, rationale und „männliche“ Gehirnhälfte entspricht der Sonne. Alles in der Welt der Materie, in der wir leben, hat seinen Gegenpol wie Sonne und Mond, zwei Seiten des Ganzen.
Das Leben in der Dualität stellt uns vor die Aufgabe, mit diesen Polaritäten zu leben und die Pole auszugleichen. Im Hatha-Yoga lernen wir das Ausbalancieren der Pole von Aktivität und Entspannung, von Anstrengung und geschehen lassen, von Üben und Loslassen (abhyasa und vairagya), von Kraft und Dehnung, von Tun und Sein. Wir brauchen beide Pole: mal den einen und mal den anderen, um uns letztendlich in der ausgewogenen Mitte einzufinden. Die Polaritäten geben dir die Gelegenheit, dich vielfältig und lebendig zu erfahren. Das Ziel des Yoga ist letztendlich, die Einheit wiederherzustellen und dich mit deinem göttlichen Sein zu Verbinden. Dafür brauchen wir Yin-Yoga ebenso wie Yang-Yoga um in die Balance zu finden. Hatha-Yoga beinhaltet seit jeher beides!

 

Dem Körper in liebevoller Achtsamkeit begegnen

Für die eigene Yogapraxis (und ebenso für das Leben) bedeutet das auch, dass du herausfinden musst, was nun gerade die richtige Art zu üben für dich ist. Das Spektrum zwischen den Polen ist ziemlich weit. Was für dich stimmig ist findest du im Grunde recht einfach heraus, wenn du in liebevoller Achtsamkeit mit dir selbst (also ohne zu bewerten!) die folgenden drei Punkte beherzigst:

  1. In deinen Körper hineinspüren und fühlen
  2. Die Bedürfnisse deines Körpers wahrnehmen
  3. Die begrenzenden oder überfordernden Gedankenmuster erkennen und unterscheiden lernen.

Wenn deine Gedanken etwas wollen, was dein Körper gerade gar nicht leisten mag, gehst du eher über deine Grenzen und es können Verletzungen und Verspannungen entstehen. Andererseits vernachlässigst du deinen Körper, wenn dein Geist träge ist und du Tag ein Tag aus nur noch faul in der Ecke hängst (nichts gegen Entspannung!).

Wir westlichen Menschen neigen dazu, immer mehr zu wollen, anstatt einfach nur zu sein und zu spüren, was uns wirklich gut tut und was nicht. Im Yoga geht es darum, dieses Leistungsdenken loszulassen und im wachsamen „Sein“ ganz genussvoll die eigenen Pole und Grenzen zu erfahren und zu erweitern. So schaffen wir Raum für ein neues Bewusstsein. So erfahren wir wirklichen Genuss mit Körper, Geist und Seele.

Es ist mir ein wichtiges Anliegen, zu mehr Langsamkeit und Achtsamkeit im Yogaunterricht aufzurufen. Qualität geht vor Quantität und es bringt meiner Meinung nach mehr, weniger Asanas ganz bewusst auszuführen und sich Zeit zum Nachspüren zu nehmen, als sich durch ein rein sportliches Yogaprogramm mit vielen Asanas zu hetzen.

 

Die 7 goldenen Regeln für deine Yogapraxis

Für viele Yoga-Anfänger ist es recht schwierig, gut auf sich achtzugeben, weswegen ich hier meine „goldenen Regeln“ für achtsames Yoga teilen möchte:

 

1. Atembewusstsein

Sei immer im Kontakt mit Deinem Atem. Der Atem zeigt dir an, ob du gerade zu weit gehst oder nicht. Wenn es dir nicht mehr möglich ist, tief zu atmen, bist du bereits über deine Grenzen gegangen.  Andererseits hilft dir der Atem auch, die Grenzen zu weiten, indem du die Asanas länger halten kannst, wenn du tief atmest.

 

2. Grenzen erkennen

Gehe niemals über deine Grenzen. Weniger ist mehr. Ehre deinen Körper. Generell gilt: Bei Kraftübungen kannst du (bei guter Ausrichtung!) weit bis an die Grenzen gehen. Bei Dehnungen übe sehr achtsam um dich nicht zu überdehnen! Sobald Schmerzen auftauchen, gehe vorsichtig aus der Übung heraus. Dein Yogalehrer kann dir meistens Variationen oder Alternatien für die Übung anbieten.

 

3. Körperliche Ausrichtung

Achte auf dein Alignment! Wirbelsäule und Gelenke sollten immer in der korrekten Ausrichtung sein. Die hintere der beiden Frauen auf dem obigen Beitragsbild achtet zu wenig darauf und schadet auf Dauer ihren Knien. Such dir einen kompetenten Yogalehrer! Die vom Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. zertifizierten Yogalehrer BDY/EYU haben eine fundierte, vierjährige Ausbildung.

 

4. Bewusster Aufbau

Baue die Asanas ganz bewusst auf, gehe achtsam wieder hinaus und nimm dir Zeit zum Nachspüren. Oft braucht es z.B. den Einsatz des Beckenbodens, um die Stabilität zu gewährleisten und ein vollkommenes Loslassen im Nachspüren. Durch das Nachspüren kann sich erst die volle Wirkung der Übung entfalten. Ebenfalls solltest du ein wenig darüber Bescheid wissen, wie du deinen Körper auf bestimmte Asanas vorbereitest und welche Kompensationsübungen du danach machen solltest.

 

5. Freiheit

Schaffe Weite statt Enge. Du kannst fast immer mehr Raum schaffen als du denkst, und zwar in alle Richtungen. Vor allem bringt es nichts (und schafft nur Verletzungen und Abnutzungserscheinungen), in eine starke Rückbeuge zu gehen, wenn du dabei deine Lendenwirbelsäule und Halswirbelsäule komprimierst. Die Wirbelsäule sollte immer im harmonischen Bogen gestreckt werden. Das ist nicht nur wichtig für die körperliche Ebene deiner Rückengesundheit sondern auch für deinen Zentralkanal.

 

6. Loslassen

Lass gehen, was sich lösen will. Halte nichts fest – das baut nur neue Verspannungen auf! Gähne so viel du kannst, dass löst ganz viel in dir. Aus sämtlichen Körperöffnungen kann Luft entweichen. Das ist normal, also mach dir nichts draus. Tränen können sich lösen oder auch Lachen. Wenn du mutig bist, lässt du all das sogar in der Yoga-Gruppenstunde zu – das befreit nicht nur dich!

 

7. Überprüfung / Supervision

Es ist unerlässlich, dich zumindest ab und an von einem gut ausgebildeten Yogalehrer überprüfen zu lassen, damit kein Schaden durch falsches Üben entsteht. Mit der Yogalehrer-Suche des BDY findest du vielleicht den passenden Yogalehrer in deiner Nähe – aber natürlich gibt es auch andere ganz tolle Yogalehrer, die eine mehrjährige gute Ausbildung genossen haben. Die Yogalehrer BDY/EYU haben eine vierjährige Yogalehrerausbildung mit Zertifikat bgeschlossen. Gerne kannst du naürlich direkt bei mir ein Yoga-Coaching buchen.

Wenn du all diese Punkte beherzigst, kann eigentlich nichts schief gehen.

Ein paar Übungsanleitungen findet du auf der Übungs-Seite.

Ich wünsche dir viel Freude und Genuss beim Yoga!

Namasté!

 

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