Kennst du die heilsame Kraft des Selbstmitgefühls?

Selbstmitgefühl hat nichts mit Selbstmitleid zu tun. Im Gegenteil, Selbstmitgefühl schenkt dir mehr Kraft, anstatt sie dir zu entziehen – wie Selbstmitleid es tut. Selbstmitgefühl erkennst du daran, dass Liebe mitschwingt. Selbstmitleid erkennst du daran, dass du dich als Opfer fühlst.

Selbstmitgefühl ist nicht egoistisch, sondern ist die Grundlage für mehr Mitgefühl in der Welt. Wir brauchen mehr Menschen mit Mitgefühl und Liebe in der Welt – und das beginnt in jedem einzelnen Menschen selbst. Menschen verhalten sich nur kaltherzig und ohne Mitgefühl, wenn sie sich selbst genau so behandeln. Frieden beginnt in jedem einzelnen Menschen. In dir. Die Heilung der Erde beginnt in dir – in deinem Bewusstsein. Wenn du mehr Liebe für dich selbst hast, bringst du mehr Liebe in die Welt. Falls du also meinst, es wäre egoistisch, dich besser um dich selbst zu kümmern, liegst du völlig falsch. Zuerst musst du gut für dich selbst sorgen, erst dann kannst du anderen wirklich helfen.

Dir selbst in Liebe zu begegnen, hat eine große Kraft, die seelische Wunden heilen kann. Selbstmitgefühl hilft dir, in Liebe mit dem Leben zu fließen.

 

Selbstmitleid versus Selbstmitgefühl

Ob du gerade mehr im Selbstmitleid oder Selbstmitgefühl steckst, erkennst du schnell an diesen Aspekten:

Selbstmitleid:

  • Opferhaltung
  • Selbstabwertung oder Selbsterhöhung
  • Hoffnungslosigkeit

Selbstmitgefühl:

  • Annehmen, was ist
  • Selbstakzeptanz
  • Liebe

Mit Selbstliebe zur Freiheit

Die Praxis des Selbstmitgefühl bringt dich unmittelbar in die Selbstliebe. Du begreifst, dass Liebe allgegenwärtig ist und dir immer zur Verfügung steht. Du bist nicht mehr angewiesen auf die Liebe und Anerkennung von anderen Menschen. Du erkennst deine Einzigartigkeit und nimmst dich so an, wie du bist. Was du tust, tust du aus deinem Herzen heraus, nicht aus Angst vor dem Versagen und nicht aus dem unstillbaren Bedürfnis nach Anerkennung. Wenn du in der Selbstliebe bist, hast du ein Gefühl von Weite und Fülle, anstatt von Mangel und Enge. Du begreifst, dass du Liebe und Fülle bist – in deinem göttlichen Wesenskern. In deiner Essenz bist du schon frei, nun geht es nur noch darum, das in diesem materiellen Leben zu verwirklichen.

 

Aus Krisen das Wesentliche mitnehmen

Im alltäglichen Leben ist das nicht einfach zu leben und nicht einfach zu begreifen. Aber vielleicht ist genau das ja der Grund dafür, dass wir leben: dass wir vom Mangel in die Fülle kommen. Von der Verurteilung in die liebevolle Annahme. Von der Angst in die Liebe.

Jeder Mensch hat Krisen-Zeiten. Krisen werfen uns auf das Wesentliche zurück und Selbstmitgefühl führt uns aus den Krisen wieder heraus. Es gibt sogar wissenschaftliche Untersuchungen, dass Depressionen durch die Praxis des Selbstmitgefühls vermindert werden. Nach der Krise wissen wir dann auch meistens, dass wir Wesentliches mitgenommen haben. Dann wird uns bewusst, dass wir vorher einfach nicht in der Lage waren, dass Gesamtbild zu erkennen – sonst hätten wir uns ja gleich liebevoller in unserer Krise betrachtet. Stattdessen  erschweren wir uns unsere Krise oft mit bewertenden Gedankenmustern.

 

Behindernde Gedankenmuster

Gedanken sind wundervoll. Aber falsche, sabotierende Gedanken sind die Feinde der Liebe und des Mitgefühls. (Selbst-) Mitgefühl kannst du nur erfahren, wenn du den Unterschied dieser Gedankenmuster wirklich verinnerlichst:

Selbstmitgefühl-verhindernde Gedanken:

  • Auf Angst basierende Gedanken
  • Abwertende Gedanken
  • Vergleiche mit anderen
  • Meinungen, wie etwas zu sein hat
  • Jemandem/ sich selbst die Schuld geben
  • Nur das Negative an der Situation sehen
  • Selbstverurteilung

Selbstmitgefühl-fördernde Gedanken:

  • Sich für die (Selbst-) Liebe entscheiden
  • Liebevolle Gedanken
  • Die Einzigartigkeit eines jeden ehren
  • Demut für das, was wir nicht wissen
  • Verantwortung und Lernprozess annehmen
  • Auch das Positive an der Situation sehen
  • Selbstachtung

Die Selbstmitgefühl-verhindernden Gedanken bringen dich nur noch mehr ins Selbstmitleid. Die Selbstmitgefühl-fördernden Gedanken bringen dich aus diesem Leid wieder raus. Dabei geht es nicht darum, sich etwas einzureden, sondern den Fokus auf das Positive statt auf das Negative zu legen.

 

Selbstmitgefühl durch Yoga

Der Yoga des Herzens ist perfekt, um dich im Selbstmitgefühl zu üben und Möglichkeiten zu erlernen, wie du jederzeit in das Gefühl von Selbstliebe eintauchen kannst. Wenn du dir die Zeit nimmst, dir selbst genussvoll zu begegnen – z.B. durch Körperübungen und vertiefte Atmung – ist das schon ein Akt der Selbstliebe. Wenn du dabei darauf achtest, zu fühlen, wahrzunehmen und zu sein bist du schon mitten in der Praxis des Selbstmitgefühls. Die Gefühle zuzulassen und dich von deinem Atem führen zu lassen ist die Basis des Yoga des Herzens

 

Übung

Gerne beginne ich die Praxis des Yoga des Herzens mit der folgenden Entspannung bzw. Meditation:

  • Spüre wie dein Körper hier auf dem Boden liegt und entspanne dich mehr und mehr.
  • Spüre die Berührung deiner Haut mit dem Boden, deiner Kleidung und der Luft.
  • Nimm deinen Herzraum wahr, mit allen Gefühlen die da gerade sind.
  • Wie geht es dir jetzt gerade? Ohne Bewertung!
  • Fühlt sich dein Herz eher eng oder eher weit an?
  • Lass dein Herz behutsam weit werden. Alles darf sein. Öffne dein Herz für alles, auch für das Unangenehme (bewerte nicht…). In deinem Herzchakra kann es transformiert werden. Die bedingungslose Liebe kann in dir wachsen.
  • Lege die linke Hand auf dein Herz, die rechte Hand auf deinen Bauch.
  • Komm in einen ganz liebevollen Kontakt mit dir selbst, genieße, wie du dich selbst liebevoll berührst.
  • Lausche deinem Herzschlag und fühle ihn.
  • Beobachte, wie die Luft in Dich hineinströmt und wieder aus dir hinaus strömt. Merkst du, das du nichts dafür aktiv tun musst? Das Leben atmet dich. Beobachte die Atembewegung in dir, die liebevolle Berührung der Luft mit deinem Körper.
  • Beobachte die Bewegung von Bauch und Brustkorb mit der Atmung.
  • Sankalpan (bewusster positiver Entschluss / Affirmation ):

    „Ich bin und bleibe im liebevollen Kontakt mit mir selbst“.

    Bist du bereit, dich voll und ganz zu lieben, mit allen guten und schlechten Seiten? So, wie eine Mutter ihr Kind liebt, egal was es tut. Kannst du deine Selbstkritik einfach sein lassen? Gehe ganz achtsam und liebevoll mit dir und deinem Körper um. Denke nicht, das du irgendetwas können oder woanders sein musst, als da, wo du gerade bist. Lass alle Gefühle zu, die gesehen werden wollen, nimm sie liebevoll an, ohne dich vollkommen in sie hineinziehen zu lassen. Lass dein Herz schmelzen! Du darfst genau so sein wie du bist. Lass dein Licht strahlen! Alles was du brauchst, ist da, in diesem Moment. Du musst nichts erreichen. Schaffe einfach nur Raum in dir, damit die Lebensenergie frei durch dich fließen kann. Verbinde dich mit der Lebensenergie, die durch dich fließt. Verbinde dich mit dem bedingungslos liebenden Universum. Verbinde dich mit dir selbst, mit deinem innersten Wesen. Dazu brauchst du eigentlich nichts zu tun, sondern einfach nur das wahrnehmen, was sowieso schon da ist. Werde noch feiner in deiner Beobachtung. Erkenne, wo du dich selbst negativ bewertest und stoppe es dann: ausatmen, loslassen, Frieden mit dir selbst schließen.

  • Stell dir vor, wie du mit jedem Atemzug Licht aufnimmst über die Nase, deine Hautporen und deine Chakren. Mit der Ausatmung konzentriere dieses Licht in deinem Herzraum und schaffe so eine leuchtende Sonne in deinem Herzen. Erfülle diese innere Sonne mit dem Gefühl von bedingungsloser Liebe und Mitgefühl.
  • Lass das Licht von deinem Herzzentrum in jede Zelle deines Körpers strahlen (siehe auch den Anfang der Anleitung der Herzmeditation).

 

Selbstmitgefühl im Yoga Sutra

Das Selbstmitgefühl im Grunde zu jeder Yoga- und Meditationspraxis dazugehört, zeigt auch Patanjali in seinem über 2000 Jahre alten Yogasutra. Dort werden 4 Geisteshaltungen beschrieben, mit denen wir die Hindernisse in unserem Leben auflösen. Auch im Buddhismus  sind sie bekannt und gelten hier als die „4 Herzensbefreiungen“.

Diese 4 Aspekte fließen meiner Meinung nach alle in den Begriff „Selbstmitgefühl“ ein.

 

Maitri (Metta):

  • Freundlichkeit
  • Liebe
  • Freundschaft
  • Güte

Dies ist meiner Meinung nach die Basis für Selbstmitgefühl. Es bedeutet, dass wir uns selbst in einer liebevollen Haltung begegnen und gütig mit uns umgehen  sollten. So, wie wir nur gute Beziehungen führen können, wenn wir freundlich miteinander umgehen, können wir auch nur mit uns selbst eine gute Beziehung führen, wenn wir freundlich uns selbst gegenüber sind.

Karuna:

  • Mitgefühl
  • Barmherzigkeit

 

In Bezug auf Selbstmitgefühl bedeutet das, dass wir mit uns selbst ebenso barmherzig umgehen sollten, wie mit anderen Lebewesen. Beides bedingt sich gegenseitig. Das heißt, dass wir uns in die Situation eines Lebewesens (z.B. uns selbst) hineinversetzen und zu schauen, wie wir sie verbessern können – zumindest sollten wir darauf achten, sie nicht zu verschlechtern.

Mudita:

  • Freude
  • Heiterkeit
  • Mit-Freude
  • Glück

In Bezug auf Selbstmitgefühl ist es einerseits wichtig, sich selbst Freude und Glück zuzugestehen, sich aber auch an dem Glück und der Freude anderer Menschen zu erfreuen. Wir sollten andere darin unterstützen, ihr Licht strahlen zu lassen ebenso wie uns selbst. Dem Weg der Feude zu folgen, bringt allen nur Gutes.

Upeksha:

  • Gleichmut
  • Geduld
  • Nicht-Anhaftung

Diese Haltung der Nicht-Anhaftung unterstützt uns in Krisen-Momenten, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir es gerne hätten. Wie schon erwähnt, finde ich es wichtig, sich bewusst zu machen, dass wir nicht wissen können, wie etwas zu sein hat. Diese Einstellung hilft uns, nicht zu bewerten und uns selbst wieder liebevoll zuzuwenden.

Liebevolle Achtsamkeit

Möchtest du mehr Selbstmitgefühl entwickeln, ist das Meditieren eine wunderbare Übung. Durch diese Achtsamkeitsmeditation lernst du, deinem Körper, deinen Gefühlen und deinen Gedanken liebevoll zu begegnen und Schicht für Schicht deine Muster und Projektionen abzutragen um deinem Wesenskern – deinem Heiligtum – zu begegnen.

Liebevolle Achtsamkeit ist der Schlüssel für das Meditieren. Sie ist aber auch der Schlüssel für ein Leben in Bewusstheit und Liebe. Liebevolle Achtsamkeit ist ein Werkzeug für den Frieden. In dir und in der Welt. Liebevolle Achtsamkeit, heißt, dass du dich vor nichts und niemandem verschliesst und die Dinge in einer liebevollen Haltung annimmst, so wie sie eben sind. Dabei werden dir viele Dinge bewusst (und das braucht eine Menge Mitgefühl!) und du dringst immer mehr zum Kern der Wahrheit vor. Achtsamkeit funktioniert gar nicht ohne Mitgefühl. deswegen haben so viele Menschen Probleme damit, zu meditieren und meinen, dass es bei ihnen nicht klappt. Sie vergessen dabei den liebevollen Umgang mit sich selbst, der für die Buddhisten eine Selbstverständlichkeit ist.

Das zeigt, was uns hier im Westen fehlt: Die Selbstverständlichkeit, Mitgefühl und einen liebevollen Blick auf sich selbst zu haben. So weit haben wir uns vom Wesentlichen entfernt – von unserem Wesenskern, den man doch nur lieben kann, weil wir pure Liebe sind.

Wenn du tiefer in die Praxis des Selbstmitgefühls eintauchen möchtest, lade ich dich herzlich zur Mini-Yogareise „Im Herzen geborgen“ ein!

 

Ich wünsche uns allen, dass wir unser Leben mehr und mehr auf der Basis von Liebe und Mitgefühl leben.

 

Namasté!

 

 

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